Einbindung von Stakeholdern

GRI 2-29 bis GRI 2-30

2-29 Ansatz für die Einbindung von Stakeholdern

Mit ihrem kundenorientierten Geschäftsmodell, ihrer Zukunftsorientierung sowie aufgrund ihres aktiven nachhaltigen Engagements steht die EB zusammen mit ihren Tochtergesellschaften mit zahlreichen Stakeholdern – vorrangig im deutschsprachigen Raum – in Kontakt. 

Die gezielte Ermittlung der wichtigsten Stakeholder für die EB-Gruppe erfolgte durch einen intern wie extern besetzten Expertenkreis im Rahmen der EMASplus-Rezertifizierung im Jahr 2020. 

Für die EB-Gruppe wurden folgende Stakeholder-Gruppen ermittelt. In der Auflistung werden die Stakeholder mit der Priorität A bzw. B versehen. Die Priorität A bedeutet, dass der Dialog mit diesen wesentlichen Stakeholdern als essenziell angesehen wird. Der Dialog mit Stakeholdern der Priorität B erfolgt nach einer weiteren Priorisierung. 

Stakeholder
Priorität
Dialogformen

Institutionelle Kunden (Mitglieder)


A


Fokusgruppen mit Befragungen auch zu NH-Themen


Kirche (ACK-Mitglieder)


A


Stetiger persönlicher Dialog auf Führungsebene


Institutional Clients


A


Stetiger persönlicher Dialog auf Führungsebene; z.B. AKI


Stiftungen


A


Stiftungstage; stetiger persönlicher Dialog auf Führungsebene


Diakonie & Wohlfahrt


A


z.B. KirUm-Netzwerk, EB-Care-Arbeitskreise


Private Kunden


A


Fokusgruppen mit Befragungen auch zu Nachhaltigkeitsthemen, Social Media-Kanäle


Aufsichtsrat

A



6 Sitzungen pro Jahr und 4 Ausschüsse (GRI 2-9) mit mind. 4 Sitzungen p.a.


Anlassbezogener ad hoc Austausch


Fachbeiräte


A


vier Fachbeiräte: (1) Beirat Nachhaltigkeit, (2) Beirat Sozial- und Gesundheitsbranche, (3) Beirat Privatkunden, (4) Beirat EB-SIM (i.d.R. jeweils zwei Sitzungen p.a.)


Betriebsrat


A


Vorstand trifft sich monatlich mit dem Gesamtbetriebsrat


Mitarbeiter:innen


A


Betriebsversammlung jährlich; Mitarbeiterbefragung jährlich; EBnow; Ideenmanagement



Forschung & Beratung


A


Stetiger persönlicher Dialog, regelmäßige und anlassbezogene Fachgespräche, bidirektionale Wissensvermittlung, Impulsgeber


Bankenaufsicht (BaFin)


B


Ein Jahresgespräch; Screening der Gesetzesinitiativen


Verbände und Verbundunternehmen


B


Regelmäßiger Austausch über Vorstand; anlassbezogene Fachgespräche; Interessenvertretungen und Prüfungseinrichtungen


Brancheninitiativen (AKI, BVI, FNG)


B


Regelmäßige und anlassbezogene Fachgespräche; Gremien und Mitgliederanlässe


Dienstleister:innen


B


Anlass- und fachbezogene Qualitätssicherungsgespräche, Befragungen


Presse / Medien


B


Multiplikator für die Öffentlichkeit anlass- und fachbezogene Kommunikation


Wissenschaft (Koop-Partner)


B


Anlass- und fachbezogener Austausch, bidirektionale Wissensvermittlung, Impulsgeber (einbringen von wiss. Expertise), Innovationstreiber, innerhalb bestehender Kooperationen


Verbraucher-, Sozial- & Umwelt-Initiativen (NGO’s)


B


Öffentliche Werte- und Handlungskontrolle, Impulsgeber, anlassbezogene Gespräche


Gesetzgeber und Politik


B


Anlassbezogene Gespräche zu gesetzlichen Rahmenbedingen für wirtschaftliches Handeln, aktiver Dialog über klimarelevante Themen


Wettbewerber


B


Lose Kontakte und Erfahrungsaustausch, innerhalb von Netzwerken und Initiativen


Ratingagenturen und SRI-Analysten


B


Regelmäßige Überprüfungen der Wirtschaftsweisen, Korrektiv


Unabhängig von der Priorität A oder B nimmt die Evangelische Bank alle Stakeholder-Dialoge sehr ernst. Das jeweilige Feedback der Anspruchsgruppen wird systematisch analysiert und fließt in die strategischen Überlegungen ein. Mithilfe der Dialoge möchte die EB die Stakeholder-Interessen berücksichtigen, um z. B. die Kundenbindungen zu stärken, als kompetenter Partner wahrgenommen zu werden und letztendlich den langfristigen Erfolg des Unternehmens sicherzustellen. Dies nutzt die EB bspw. für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, die auf die nachhaltige Entwicklung der Unternehmen einzahlen. Darüber hinaus lernen Anspruchsgruppen in den Dialogen auch die Ziele, Werte und Strategien der EB besser kennen. Sie können dadurch diese Informationen bei zukünftigen Entscheidungen im eigenen Unternehmen berücksichtigen oder können als Multiplikator:in positive Impulse für die EB „im Markt“ setzen. 

Die jüngste turnusgemäße Aktualisierung der Stakeholderanalyse erfolgt 2023. Alle drei Jahre, dem EMASplus-Zyklus folgend, wird diese Analyse im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse vorgelagert aktualisiert. Dabei werden die Interessen, Meinungen und Hinweise der Stakeholder mit einbezogen. Für das Jahr 2024 ist eine weiterentwickelte Stakeholderanalyse und Wesentlichkeitsanalyse geplant, die die neuen Rahmenbedingungen berücksichtigen – insbesondere die Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und deren Berichtsstandards, den European Sustainability Reporting Standards (ESRS).  

Der Dialog und die Einbeziehung der Stakeholder erfolgen in unterschiedlichen Formaten, die im Folgenden auszugsweise dargestellt werden.  

Mitglieder / Institutionelle Kund:innen

Die Mitglieder werden im Rahmen der jährlich stattfindenden Generalversammlung über die wesentlichen Belange der Evangelischen Bank informiert und in den aktiven Dialog einbezogen. Mit Diskussionen, Impulssetzungen und ihrem Abstimmungsverhalten haben alle Mitglieder die Möglichkeit, an der Zukunftsgestaltung der EB mitzuwirken.  

Fachbeiräte 

Mit den vier Fachbeiräten (GRI 2-9) verfolgt die EB das Ziel, zusätzliche Expertise zu Themen und Trends der EB-Gruppe einzuholen und eine lebhafte, themenspezifische Austauschplattform zu schaffen. Somit können neue Entwicklungen der jeweiligen Fokusbereiche frühzeitig erkannt und neue Impulse und Perspektiven aufgegriffen werden, um diese in die strategische Ausrichtung der EB einfließen zu lassen. Insbesondere der Nachhaltigkeitsbeirat hat die Funktion, Nachhaltigkeit in der EB ganzheitlich zu betrachten und der Bank beratend zur Seite zu stehen, um den wachsenden Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit gerecht zu werden. 

Mitarbeiter:innen 

Alle Mitarbeiter:innen der EB-Gruppe werden im Rahmen von Mitarbeiterveranstaltungen sowie durch die Mitarbeiter-App „EBnow“ laufend über aktuelle Aktivitäten und Planungen informiert. Sämtliche Mitteilungen können grundsätzlich kommentiert werden und dienen auch als Basis für den persönlichen Austausch oder den Wissensauf- bzw. -ausbau.

Die App „EBnow“ ermöglicht es, die Mitarbeiter:innen schnell und direkt über viele Unternehmensaktivitäten und insbesondere über die Nachhaltigkeitsaktivitäten zu informieren. Insbesondere die Abteilungen ‘Strategie & Nachhaltigkeit’ und ‘Kommunikation & Marketing’ veröffentlichen regelmäßig Informationen zu aktuellen Nachhaltigkeitsprojekten, (neuen) Initiativen, Kommunikations- und Presseaktivitäten oder regulatorischen Vorhaben. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass alle Mitarbeiter:innen für ökologische und soziale Themen sensibilisiert werden und fortlaufend über neueste Entwicklungen informiert sind.  

Alle Stakeholder 

Allen Stakeholdern der EB-Gruppe steht das digitale Kundenmagazin „EinBlick“ auf der Homepage der EB zur Verfügung. Im Magazin informiert die EB ausführlich über aktuelle Entwicklungen, neue Produkte bzw. Projekte oder über das soziale Engagement der EB-Gruppe.

Presse / Medien sowie Gesetzgeber und Politik 

Seit 2019 wird die Kommunikation der EB in Bezug auf nachhaltige Themen ausgebaut. Die ökologischen und sozialen Aktivitäten wurden in der Unternehmenskommunikation stärker gewichtet. Nachhaltigkeits- und insbesondere soziale Themen sind seitdem regelmäßig Inhalt von Pressemeldungen und werden aktiv in Beiträgen bei Print- und Onlinemedien platziert. Mehr unter www.eb.de/presse  

Verbände und Verbundunternehmen sowie Brancheninitiativen 

Das Profil der EB als nachhaltig ausgerichtetes Kreditinstitut sowie der regelmäßige Wissensaustausch zu nachhaltigen Fragestellungen wird auch über die Mitgliedschaft in Verbänden und Initiativen gestärkt. Die Vertreter:innen der EB bringen sich aktiv in Diskussionen ein. Im Jahr 2023 ist die EB-SIM der UN PRI Initative beigetreten. 

Ein zentrales Handlungsfeld, um Verbesserungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung anzustoßen, sieht die EB und EB-SIM in der Möglichkeit des gemeinsamen Engagements mit Verbänden und Brancheninitiativen, insb. dem AKI. Nähere Informationen dazu finden sich im Nachhaltigkeitsberichtsabschnitt „Engagement-Aktivitäten der Evangelischen Bank und EB-SIM“ des Kapitels ‚Ökonomische Verantwortung‘.  

Wissenschaft, Forschung & Beratung 

Die 2019 gestartete Bildungskooperation der EB und der EB-SIM mit der Universität Kassel wurde 2023 wieder in Präsenz durchgeführt. Mit dieser Kooperation soll das nachhaltige Wirtschaften in den Fokus gestellt werden. Die EB-SIM führte das Seminar „Sustainable Investment Management“ für Masterstudierende durch. Auch hat im Jahr 2023 erneut die von der EB organisierte Seminarreihe „Nachhaltiges Finanzmanagement“ stattgefunden. Weitere Vorträge fanden 2023 an der Justus-Liebig-Universität in Gießen und der Universität Paderborn statt. 

2-30 Tarifverträge

In der Evangelischen Bank werden im Berichtsjahr 73,3 % (Vorjahr: 69,50 %) und im EB-Konzern 51,9 % (Vorjahr: 50,8 %) der Mitarbeiter:innen über aktuell gültige Tarifverhandlungsvereinbarungen abgedeckt. 

Für Angestellte, welche nicht unter Tarifvertäge fallen, gelten die gleichen Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen.