Nachhaltiges Investment
für eine bessere Welt
Kaum ein Tag vergeht, an dem das Thema Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft nicht für neue Nachrichten sorgt. Denn immer mehr Anleger:innen wollen mit ihrer Geldanlage eine ökologische oder soziale Wirkung erzielen. Aber wie nachhaltig ist die Finanzbranche wirklich?
Finanzmarkt und Nachhaltigkeit – Widerspruch oder Wettbewerbsvorteil?
Das Thema Nachhaltigkeit ist im Finanzsektor angekommen und wird ihn langfristig beeinflussen. Es spielt schon heute in der Strategie von Finanzunternehmen eine zentrale Rolle. Als Ansatz zur ganzheitlichen Betrachtung von Nachhaltigkeit gibt es die ESG-Kriterien, die neben ökologischen Aspekten auch ethische Unternehmensführung und Soziales berücksichtigen. Insofern setzt sich heutzutage jedes Unternehmen der Finanzbranche mit dem Thema auseinander: Dies geschieht in unterschiedlicher Tiefe: Die einen machen so viel, wie es die Regulatorik erfordert, andere tun schon heute mehr als sie müssten.
Klima-Selbstverpflichtung des deutschen Finanzsektors
Zahlen sprechen eine deutliche Sprache
Der aktuelle FNG-Marktbericht zeigt, dass nachhaltige Geldanlagen auf Wachstumskurs sind. Das verdeutlichen einige Highlights des deutschen Marktes.

2,2 Bill. Euro wurden in Kapitalanlagen investiert, die als verantwortliche Investments definiert sind.
Verantwortliche Investor:innen und Asset Manager:innen gestalten ihre Investmentprozesse unter angemessener Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und Governance-bezogenen Aspekten (ESG-Kriterien) und wenden entsprechende Anlagestrategien an.

Im Jahr 2021 wurden in Deutschland insgesamt 501,4 Mrd. Euro in nachhaltige Geldanlagen investiert.
Das ist ein neuer Rekordwert und entspricht per 31.12.2021 einem Anstieg von fast 50 % gegenüber dem Vorjahr.

Rund 246 Mrd. Euro wurden in nachhaltige Publikumsfonds investiert – 130 % mehr als im Vorjahr.

Wir investieren in eine bessere Welt
Verschiedene Studien für Kapitalanlagen zeigen, dass die Rendite von Investments höher ist, wenn ESG-Kriterien bei deren Auswahl eine zentrale Rolle spielten. Interessant und aussagekräftig in diesem Kontext ist besonders eine Metastudie (Zusammenfassung von Vielzahl von Einzelstudien) aus dem Journal of Sustainable Finance & Investment – ein Beleg dafür, dass sich Nachhaltigkeit im Portfolio auszahlt. Die EB hat ihr Produktangebot entsprechend angepasst. Bei der Geldanlage spielen für uns nicht nur die klassischen Ziele wie Sicherheit, Liquidität und Rentabilität eine entscheidende Rolle; wir nehmen auch unsere Verantwortung für Ökologie und Gesellschaft aktiv im (Eigen-)Anlagengeschäft wahr.
Wie kommt Nachhaltigkeit eigentlich ins Portfolio und warum lohnt sich das? Mehr dazu im Folgenden Nachhaltigkeits-Podcast der EB-SIM.
Wo EB drauf steht – ist Nachhaltigkeit drin
Aus diesem Grund setzt die EB eigene Filter im Anlagengeschäft ein, die in Zusammenarbeit zwischen der EB und ihrer Asset-Management-Tochter, EB-SIM, entwickelt wurden. Sie stellen sicher, dass überall, wo EB draufsteht, ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im Sinne der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDG) geleistet wird. Das ist für unsere Kund:innen aus Kirche, Diakonie Gesundheits- und Sozialwirtschaft sowie für andere institutionelle Anleger:innen, denen nachhaltiges Investieren ein Anliegen ist, von wesentlicher Bedeutung.

ESG-Reporting: Neues Klimakapitel der EB-SIM
Es ist Anspruch der EB-SIM, die Wirkung ihrer Investments so transparent wie möglich darzustellen. Deshalb hat das Tochterunternehmen der EB im Jahr 2021 im ESG-Reporting sämtlicher Mandate das Klima-Kapitel weiterentwickelt. Im neu gestalteten Abschnitt wird nun neben den klassischen CO2-Kennzahlen auf das Grad-Ziel des Portfolios sowie die transitorischen und physischen Klimarisiken eingegangen.
Dabei kann anhand des Grad-Ziels des Portfolios beurteilt werden, ob die Unternehmen im Bestand im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen sind. Darüber hinaus sind die Kennzahlen in Bezug auf die transitorischen und physischen Klimarisiken bedeutend, um das Portfoliorisiko ganzheitlich zu bewerten.
Physische Risiken könnten die Häufung von extremen Wetterereignissen, der steigende Meeresspiegel oder das Absinken des Grundwasserspiegels sein. Transitorische Risiken könnten neue Gesetzgebung und Vorschriften sein, wie die Einführung einer CO2-Steuer oder das Dieselverbot in Großstädten, aber auch technologischer Wandel, neue Wettbewerber oder die schlagartige Veränderung von Marktpreisen.

Vom Öko-Pionier zum Vorreiter beim Impact-Investing
Der EB-Öko-Aktienfonds war einer der ersten Fonds, der es Anleger:innen ermöglichte, konsequent in nachhaltige Aktien zu investieren. Heute ist er einer der ersten Fonds in Deutschland, der die Voraussetzungen als „Impact Investment“ nach Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung erfüllt. Impact Investments richten sich an Anleger:innen, die langfristig eine möglichst positive messbare ökologische, soziale und/oder unternehmensethische Wirkung erzielen möchten. Ganz nebenbei: Herzlichen Glückwunsch EB-Öko-Aktienfonds zum mittlerweile 30. Geburtstag im Jahr 2021.
Der EB-Öko-Aktienfonds wird von der EB-SIM verwaltet. Er erzielt auf der Grundlage des Anspruchs „Investments für eine bessere Welt“ eine Rendite, die ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten Rechnung trägt.
Während wir beim Start des EB-Öko-Aktienfonds im Jahr 1991 Unternehmen ausgeschlossen haben, die nicht mit kirchlichen Werten vereinbar waren, orientiert sich unser Fondsmanagement heute bei der Aktienauswahl und im Risikomanagement an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN Sustainable Development Goals, SDGs) und am Pariser Klimaschutzabkommen (CO₂-Reduktion). Aus einem globalen Auswahluniversum werden Unternehmen mit einer negativen SDG-Bilanz entfernt. Die verbleibenden Unternehmen analysieren wir sowohl mit quantitativen als auch mit qualitativen Methoden und erstellen eine Rangfolge für die Auswahl in ein wirkungsorientiertes Portfolio (Impact Investment).
Damit ein Unternehmen investierbar ist, muss es sich durch besondere Nachhaltigkeit auszeichnen – also ein Champion sein. Mehr über die Generation ESG unter: www.generation-esg.de
Die Wirkung unserer Nachhaltigkeitsfilter
Der EB-Filter (Responsible) wird im Eigenanlagengeschäft, wie auch für die eigenen „Responsible-Produkte“ der EB-SIM verwendet. Dieser Filter schließt Unternehmen aus, die eine stark negative Wirkung auf eines der Sustainable Development Goals (SDGs) aufweisen. U.a. sind Investitionen ausgeschlossen, die nicht unseren Werten entsprechen oder stark negative Wirkung auf die SDGs aufweisen. Beispielsweise werden Investitionen ausgeschlossen, die aus dem Bereich der fossilen Brennstoffe und/oder der Rüstungsindustrie stammen.
Der EB-Filter (Impact) der EB findet seine Anwendung bei unseren „Impact-Produkten“, wie beispielsweise dem EB-Öko-Aktienfonds (Publikumsfonds) der EB-SIM. Dabei legt dieser Filter seinen Fokus zusätzlich auf sogenannte ESG-Champions. Das bedeutet, dass der Filter Unternehmen bevorzugt, die einen positiven Impact, gemessen an den SDGs, generieren. Als Resultat haben wir bei diesem Filter ein stark fokussiertes Anlageuniversum mit positiver Wirkung auf die SDGs.
Seit 2021 setzen wir die Nachhaltigkeitsfilter in der Eigenanlage und für die liquiden Fondsprodukte der EB-SIM ein.
Veränderungen im Impact-Filter: Stärkerer Fokus auf der Reduktion negativer ökologischer Wirkung
Beim Impact-Filter wurden die Umsatzgrenzen für alle kontroversen Geschäftsfelder, die eine negative ökologische Wirkung haben auf 0% herabgesenkt. Damit toleriert die EB-SIM in ihren Impact-Produkten keine Unternehmen, die in den Geschäftsfeldern „Atomenergie“, „Förderung von Kohle“, „Kohlestrom“, „unkonventionelle Öl- und Gasförderung“ aktiv sind. Der ökologische Fußabdruck sämtlicher Impact-Produkte wird so nochmals verbessert.


Beispielhaft nachhaltig
Ein gutes Beispiel für nachhaltiges Investment ist die erfolgreiche Zusammenarbeit der EB-SIM mit dem führenden deutschen Windenergieanlagenhersteller Enercon.
Für den Fonds Enercon Wind Onshore Deutschland übernimmt die EB-SIM seit 2021 die Anlageberatung und das Asset-Management. Der Fonds ist als Artikel 9 Fonds gemäß der EU-Offenlegungsverordnung qualifiziert. Durch die Investitionen in Erneuerbare Energien leistet er einen Beitrag zum Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung.
Der Fonds investierte 2021 in sechs Windpark In Deutschland. Die insgesamt 38 Enercon Windenergieanlagen haben eine Gesamtleistung von 100 MW. Gemeinsam erzeugten sie 2021 gut 129 Millionen kWh Strom. Damit konnten etwa 50.000 Haushalte mit ökologisch erzeugtem Strom versorgt werden. Mit dem erzeugten Strom können umgerechnet etwa 52.000 t CO2 eingespart werden.