Wir handeln strategisch
für das Klima
Die Zeit drängt: Die Klimakrise lässt sich nur aufhalten, wenn wir alle zusammen anpacken und auf das 1,5°-Ziel der Pariser Klimakonferenz hinarbeiten. Um das zu schaffen, muss sich einiges an unserer Wirtschafts- und Lebensweise ändern. Als nachhaltige Bank stellen wir uns dieser Verantwortung: strategisch und tiefgreifend. Packen wir es an!
Wir Menschen verbrauchen mehr als wir uns leisten können
Die Menschheit lebt seit Jahren „auf Pump“, wenn man ihren Umgang mit dem betrachtet, was die Erde uns zum Leben schenkt. Der Raubbau an der Natur scheint kein Ende zu nehmen, obwohl doch längst bekannt ist: die natürlichen Ressourcen der Erde sind erschöpft. Wir bringen deutlich mehr Kohlenstoff in Umlauf, als Wälder und Ozeane überhaupt aufnehmen können. Wir fangen weltweit mehr Fische, fällen mehr Bäume, verbrauchen mehr Wasser, als die Erde in derselben Zeit reproduzieren kann.

Allein Deutschland benötigt drei Mal mehr von der Natur, als die Ökosysteme in Deutschland erneuern können. Anders gesagt: Wenn alle so leben würden wie die deutsche Bevölkerung, müsste es unsere Welt dreimal geben, um alle Bedürfnisse und Anforderungen zu erfüllen. Dieser enorme Ressourcenverbrauch ist die Ursache der meisten Umweltprobleme vom Verlust der Artenvielfalt bis zur Entwaldung, Wasser- und Luftverschmutzung, Überfischung und der Anreicherung von Treibhausgasen in der Atmosphäre, die zu immer extremerem Wetter führt, so die Organisation Global Footprint Network. Wir leben also auf Kosten unseres Planeten und auf Kosten zukünftiger Generationen.
Wenn alle Menschen der Erde so leben würden wie wir in Deutschland, bräuchten wir 3,1 Erden

Overshoot Day
Der Earth Overshoot Day (Erdüberlastungstag) ist in einer jährlichen Kampagne der Organisation Global Footprint Network der Tag des laufenden Jahres, an dem die menschliche Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen das Angebot und die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen in diesem Jahr übersteigt.
Das jeweilige Datum wird berechnet, indem der globale ökologische Fußabdruck (die menschliche Nachfrage an biologischen Ressourcen innerhalb des betreffenden Jahres) in ein Verhältnis zur gesamten globalen Biokapazität (die Menge der weltweiten Regeneration von biologischen Ressourcen innerhalb desselben Jahres) gesetzt wird. Analog wird die jeweilige jährliche Ressourceninanspruchnahme auf eine entsprechende Anzahl Erden hochgerechnet. Das Ziel der Kampagne ist es, die Begrenztheit und Endlichkeit der natürlichen Ressourcen und der Erde ins Bewusstsein der Menschen zu rücken und aufzuzeigen, wie das Datum stetig nach hinten geschoben werden kann, um Angebot und Verbrauch wieder in ein gesundes Verhältnis zu rücken. Der Erdüberlastungstag für alle Länder lag im Jahr 2023 am 2. August. Für Deutschland trat dieser Tag im vergangenen Jahr schon am 4. Mai ein. Im laufenden Jahr verschlechterte sich das Ressourcen-Kapazitäten-Verhältnis hierzulande abermals – 2024 rückte der Erdüberlastungstag in Deutschland noch einmal um weitere zwei Tage näher an den Jahresanfang (2. Mai).
Höchste Zeit zu handeln
Wir alle wissen: Wir haben nicht mehr viel Zeit, um den Klimawandel zu stoppen oder ihn wenigstens abzubremsen. Die Auswirkungen sind bereits deutlich zu spüren. Die Weltbevölkerung wächst und damit der Verbrauch von Ressourcen. Das größte Übel für unser Klima sind die steigenden CO2– und weiteren Treibhausgasemissionen, die wir durch unseren ständig steigenden Konsum und wachsende Energie- und Ressourcenverbräuche erzeugen.
Was können wir tun, um die Schöpfung zu bewahren? Wie lässt sich der gefährliche Teufelskreis auf Kosten unserer Natur stoppen? Wie können wir eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben, welche die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können? Die Antwort ist einfach und schwierig zugleich. Jede:r muss bei sich selbst beginnen. Es kommt auf unser aller Handeln an.
Die EB hat deshalb bereits 2011 das anspruchsvolle und ganzheitliche EMASplus-Nachhaltigkeitsmanagementsystem eingeführt. Damit erheben, messen und steuern wir u. a. unseren Ressourcenverbrauch systematisch. Wir bekennen uns darüber hinaus zum Pariser Klimaabkommen und zum 1,5-Grad-Ziel und unterstreichen einmal mehr, dass wir davon überzeugt sind, dass jeder seinen Beitrag zum Schutz unserer Welt und ihrer kostbaren Ressourcen leisten muss.

Was ist eigentlich nachhaltige Entwicklung?
„Nachhaltige Entwicklung“ ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können. (Definition gemäß Bericht „Our Common Future“ (sog. Brundtland Bericht) der Kommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen von 1987)
Unser TCFD-Report
Die Evangelische Bank hat sich sowohl in ihrer Klimastrategie als auch durch die Unterzeichnung der Klimaselbstverpflichtung des deutschen Finanzsektors 2020 zu einer regelmäßigen Klimaberichterstattung verpflichtet. Diese wird anhand der Empfehlungen der Task-Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) realisiert. Es ist das Ziel der TCFD-Empfehlungen, durch eine einheitliche Berichterstattung Transparenz über die mit dem Klimawandel einhergehenden Chancen und Risiken zu schaffen. Seit 2021 veröffentlicht die Evangelische Bank daher jährlich einen Bericht, der sich an den Empfehlungen der TCFD orientiert.
Anspruchsvolle Zertifizierung nach dem EMASplus-Nachhaltigkeitsmanagementsystem

Die Evangelische Bank ist die einzige Kirchen- und Genossenschaftsbank, die nach dem anspruchsvollen europäischen Nachhaltigkeitsstandard EMASplus zertifiziert ist. 2011 wurden wir erstmals mit dem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) und dem noch anspruchsvolleren Nachhaltigkeitsstandard EMASplus ausgezeichnet. Erfolgreiche Rezertifizierungen erfolgten 2014, 2017, 2020 und 2023. Die Zertifizierung nach EMASplus dokumentiert, dass die Evangelische Bank in allen Geschäftsbereichen nachhaltig aufgestellt ist und in ihrer nachhaltigen Ausrichtung ökologische, ökonomische wie auch sozial-ethische Aspekte umfassend integriert.

Das Nachhaltigkeitsmanagementsystem EMASplus folgt den etablierten Schritten von EMAS. Die wesentlichen Systemelemente eines auf EMAS basierenden Nachhaltigkeitsmanagements sind:
- ein nachhaltigkeitsorientiertes Unternehmensleitbild
- eine regelmäßige Nachhaltigkeitsprüfung als Bestandsaufnahme und Bewertung über die Beiträge und Wirkungen des Unternehmens zur Nachhaltigkeit
- ein Verbesserungsprogramm, das sich aus dem Leitbild und der Nachhaltigkeitsprüfung ergibt
- ein integriertes Managementsystem mit Verankerung der Nachhaltigkeitsaspekte in Struktur und Abläufen sowie in Schulung und Kommunikation
- ein standardisierter und validierter Nachhaltigkeitsbericht zur transparenten Kommunikation an die Öffentlichkeit
- ein regelmäßiges Controlling mit internen und externen Audits
Die systematische Umsetzung und Implementierung dieser Managementkomponenten ist die Bedingung für die regelmäßige Nachhaltigkeitszertifizierung nach EMAS für das Management der ökologischen Perspektive sowie von EMASplus für die soziale und ökonomische Perspektive.