Organisationsprofil

GRI 102-1 bis GRI 102-13

GRI 102-1 Name der Organisation

Die Evangelische Bank eG (EB) ist unter dieser Bezeichnung im Genossenschaftsregister unter der Nummer GenR 371 beim Amtsgericht Kassel eingetragen.

Zusammen mit ihren Tochtergesellschaften (102-2 und 102-45) bildet sie eine Gruppe, die maßgeblich durch die Muttergesellschaft geprägt ist.

GRI 102-2 Aktivitäten, Marken, Produkte und Dienstleistungen

Die EB ist ein genossenschaftlich organisiertes, nachhaltig ausgerichtetes Kreditinstitut, das im Finanzkreislauf von Kirche, Diakonie sowie Gesundheits- und Sozialwirtschaft verankert ist. Aufgrund ihrer christlichen Wertebasis stellt die umfassende Integration von Nachhaltigkeit im Geschäftsmodell der Bank die logische Konsequenz dar. Bereits in der Gründungsurkunde der Bank wird explizit auf sie als „Pionier der Nachhaltigkeit“ sowie auf die nachhaltige Geschäftspolitik zum Wohle von Kirche, Diakonie sowie Gesundheits- und Sozialwirtschaft eingegangen. Seit der Gründung fördert die EB die Geschäfte ihrer Mitglieder und Kund:innen und stärkt somit die Institutionen und Einrichtungen aus Kirche, Diakonie sowie der Gesundheits- und Sozialwirtschaft.

Die EB ist mit einer Bilanzsumme von 8.481,6 Mio. Euro und 438 Mitarbeiter:innen die größte Kirchenbank Deutschlands. Als wesentliche ökonomische Kennzahlen für das Berichtsjahr sind das Gesamtkreditvolumen mit rund 6.205,0 Mio. Euro, das neue Kreditvolumen in Höhe von 670,2 Mio. Euro sowie die Gesamtkapitalquote in Höhe von 13,30 % zu nennen.

Das Leistungsspektrum der EB reicht von banküblichen Einlagen- und Finanzierungsprodukten über Angebote zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs bis hin zur Beratung und Vermittlung von Investment- und Versicherungsprodukten sowie der Wertpapierabwicklung für institutionelle Kunden (Verwahrstelle).

Im Privatkundengeschäft bietet die EB alle Geschäfte einer Universalbank an. Dazu gehören unter anderem Girokonten, Zahlungsverkehr, Kreditkarten, Finanzierungen, Spareinlagen und Wertpapierdepots.

Das Geschäft mit institutionellen Kunden der EB umfasst neben Produkten und Dienstleistungen rund um den Zahlungsverkehr das Finanzierungsgeschäft und das Asset Management.

Das Produkt- und Dienstleistungsspektrum der EB wird durch die Angebote der Tochtergesellschaften ergänzt.

Unternehmensprofil Organigramm

Change Hub GmbH

Im Jahr 2019 wurde die Change Hub GmbH mit Sitz in Kassel gegründet. Ziel des Change Hubs ist es, Organisationen aus der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, Kirche und Diakonie sowie NGOs und gemeinnützige Vereine für neue Formen der Zusammenarbeit zu befähigen und in ihren Change-Prozessen zu begleiten. Die Change Hub GmbH bietet Trainings und Workshops sowie begleitende Organisationsentwicklung und Veranstaltungen an. Mit den Angeboten werden Vertreter aus verschiedenen sozialen Organisationen mit Partnern aus der Wissenschaft und Social Start-ups zusammengebracht. Auf diese Weise kann ein interdisziplinärer Austausch gefördert und ein Beitrag zum nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel geleistet werden.

EB Consult GmbH

Die Vorgängergesellschaft der EB Consult GmbH, die EB Research GmbH, mit Sitz in Kassel ist im Jahr 1991 gegründet worden. 2018 erfolgte die Umfirmierung von EB Research GmbH in EB Consult GmbH. Die Gesellschaft bietet vorrangig eine Strategie- und Managementberatung für die Sozialwirtschaft an, begleitet aber auch Projekte in der EB-Gruppe.

Die Beratung durch die EB Consult folgt dem selbst entwickelten Strategieprozess „STAR“. Der Einstieg erfolgt stets über eine fundierte Analyse, z.B. zu den Themenfeldern Markt, Standort und Wettbewerb, die unterstützt wird durch das in der Sozialwirtschaft einzigartige Risikomanagement- und Frühwarnsystem EB-CARE® oder durch ihr Trendradar, das sämtliche Trends und Entwicklungen in der Sozialwirtschaft erfasst. Das Team der EB Consult entwickelt zusammen mit seinen Mandanten aus diesen Analysen neue strategische Zielsetzungen und innovative Maßnahmen und orientiert sich dabei stets an den Prinzipien des nachhaltigen Managements auf der Grundlage der Corporate Social Responsibility.

EB-Kundenservice GmbH

Die EB-Kundenservice GmbH (EB-KS) wurde 2000 gegründet und ist an der Seite der EB der Spezialist für Servicedienstleistungen in der EB-Gruppe. Die Gesellschaft stellt den zentralen Eingangskanal für Telefonate, E-Mails und schriftliche Kundenaufträge dar. Aktuell bearbeiten 70 Kolleg:innen unweit des Hauptsitzes der Muttergesellschaft in Kassel monatlich ca. 30.000 standardisierte Kundenanliegen. Die EB-KS ist in die strategischen Projekte der Bank eingebunden und treibt insbesondere die Digitalisierung, Automatisierung (z.B. Robotic Process Automation) und Standardisierung voran.

EB-Real Estate GmbH und EB-Real Estate GmbH & Co. Management KG

Die Vorgängergesellschaft der EB-Real Estate GmbH, die Mietgrund Immobilien GmbH, wurde 1978 gegründet. Im Oktober 2020 fand die Umfirmierung statt. Die EB-Real Estate GmbH ist die alleinige Gesellschafterin (Komplementärin) der EB-Real Estate GmbH & Co. Management KG, deren Vorgängergesellschaft, die Mietgrund Immobilien GmbH & Co. Liegenschaften KG, 1994 gegründet wurde. Die Umfirmierung der Gesellschaft erfolgte im Januar 2021. Die EB-Real Estate GmbH mit Sitz in Kassel ist als 100%ige Tochtergesellschaft der Evangelischen Bank auf den Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen spezialisiert. Die EB-Real Estate GmbH & Co. Management KG ist auf den Erwerb, die Bebauung, die Verwaltung sowie auf die Veräußerung von bebauten und unbebauten Grundstücken spezialisiert. Des Weiteren ist sie in der Errichtung von Wohn- und Geschäftsgebäuden tätig und übernimmt die Vermietung und Verpachtung des eigenen Grundvermögens.

EB – Sustainable Investment Management GmbH

Die EB – Sustainable Investment Management GmbH (EB-SIM) mit Sitz in Kassel wurde 2018 gegründet und ging aus der Überführung des Teilbereiches Investment Management der Evangelischen Bank hervor.

Das Kerngeschäft der EB-SIM bildet die Vermögensanlage, bei der die umfassende Integration von ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten ein elementarer Bestandteil ist. So entsprechen alle Publikumsfonds des Unternehmens den strikten sozial-ethischen und ökologischen Standards der Evangelischen Bank, die über die Vorgaben des Leitfadens für ethisch-nachhaltige Geldanlagen in der Evangelischen Kirche in Deutschland hinaus gehen. Darüber hinaus orientiert sich das Portfolio-Management der EB-SIM bei seinen Investitionen an den 17 Zielen der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung. Die Fonds der EB-SIM sind im Berichtszeitraum für den Vertrieb in Deutschland zugelassen.

Die EB-SIM managt Wertpapier-Publikumsfonds unter der Marke der EB. Diese Fonds dienen der Markenbildung, als unverzerrter Leistungsnachweis und als Baustein für Vermögensverwaltungen.

Für institutionelle Kunden werden Spezialfonds und Vermögensverwaltungen gemanagt.

Im Bereich Real Assets werden AIF für Erneuerbare Energien angeboten. Ein Fonds zur Mittelstandsfinanzierung in Emerging Markets wurde zusammen mit der DEG aufgelegt.

Die EB-SIM betreute im Berichtsjahr zum 31. Dezember mit 49 Mitarbeiter:innen 5,62 Mrd. Euro Assets under Management in 103 Mandaten aus Deutschland und Österreich.

EB-Sustainable Real Estate GmbH

Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 wurde die EB-Sustainable Real Estate GmbH (EB-SRE) gegründet, um die nachhaltige Immobilienkompetenz und das -angebot innerhalb der EB-Gruppe weiter auszubauen. Die EB-SRE übernimmt die Konzeption, Entwicklung und Realisierung von nachhaltigen Immobilienprojekten im kirchlichen und diakonischen Umfeld in Deutschland. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Kassel.

HKD Handelsgesellschaft für Kirche und Diakonie mbH

Die HKD Handelsgesellschaft für Kirche und Diakonie mbH (HKD) wurde 1984 gegründet. Das in Kiel ansässige Unternehmen fungiert mit 32 Mitarbeiter:innen (per 31.12.2021) als Einkaufspartner für kirchliche und soziale Einrichtungen. Die HKD bietet ihren über 20.000 Kunden in Deutschland eine Beschaffungsoptimierung aus den Themenbereichen Energie, Mobilität, Telefonie und KIRCHENShop. Mit dem Fokus auf nachhaltige Lösungen generieren die Kunden der HKD über diese Zusammenarbeit administrative wie wirtschaftliche Vorteile.

GRI 102-3 Hauptsitz der Organisation

Die EB hat ihren Sitz in Kassel. In Kiel unterhält die EB eine zweite Hauptstelle.
Die Nennung der Sitze der Tochtergesellschaften erfolgt im Berichtspunkt 102-2.

GRI 102-4 Betriebsstätten

Die EB-Gruppe ist ausschließlich in den beiden Ländern Deutschland und Österreich tätig.

In Deutschland ist die EB – neben dem Sitz in Kassel und der Zweigniederlassung in Kiel – an den Standorten Hamburg, Berlin, Schwerin, Hannover, Eisenach, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart und München vertreten.
Darüber hinaus existieren Beratungsstandorte in Köln und Speyer. In Österreich unterhält die EB eine Repräsentanz in Wien.

Als Ergebnis von Veränderungen in der Niederlassungsstruktur bestand für den Standort in Rummelsberg der Mietvertrag noch bis Ende 2021, jedoch wurde dieser Beratungsstandort bereits 2017 aufgegeben.

Die EB – Sustainable Investment Management GmbH hat neben ihrem Sitz in Kassel jeweils ein weiteres Büro in Frankfurt am Main und Köln. Das Büro in Frankfurt am Main wurde im Januar 2021 bezogen.

Die Betriebsstätten der weiteren Tochtergesellschaften entsprechen den Sitzen der jeweiligen Gesellschaft. Sie sind im Berichtspunkt 102-2 aufgeführt.

GRI 102-5 Eigentumsverhältnisse und Rechtsform

Die EB ist eine eingetragene Genossenschaft.
Eigentümer der EB sind ihre Mitglieder. Eine Mitgliedschaft kann satzungsgemäß von juristischen Personen, die den Aufgaben der Kirchen, der Diakonie und der Caritas sowie der freien Wohlfahrtspflege und der Sozialwirtschaft dienen, erworben werden. Darüber hinaus hält der Vorstandsvorsitzende, Thomas Katzenmayer, zwei Geschäftsanteile und die weiteren Vorstandsmitglieder, Joachim Fröhlich und Olaf Kreuzberg, jeweils einen Geschäftsanteil. Jedes Mitglied der Bank hat satzungsgemäß ein auszuübendes Stimmrecht.

Die EB ist alleinige Gesellschafterin der EB Holding GmbH und EB-Real Estate GmbH. Die EB Holding GmbH ist jeweils zu 100% an der Change Hub GmbH, der EB Consult GmbH, der EB-Kundenservice GmbH, der EB – Sustainable Investment Management GmbH und der HKD Handelsgesellschaft für Kirche und Diakonie mbH beteiligt. Die EB-Real Estate GmbH ist die alleinige Komplementärin der EB-Real Estate GmbH & Co. Management KG.

GRI 102-6 Bediente Märkte

Die EB bedient zwei strategische Geschäftsfelder. Zum einen ist sie auf dem Markt für Privatkunden in Deutschland tätig und zum anderen auf dem Markt für institutionelle Kunden in Deutschland und Österreich.

Die Beratung der Privatkunden erfolgt ausschließlich zentral von Kassel aus (schriftlich, telefonisch, elektronisch). Den institutionellen Kunden, Institutionen und Einrichtungen aus Kirche, Diakonie sowie der Gesundheits- und Sozialwirtschaft stehen neben zentralen Spezialisten- und Serviceeinheiten bundesweit persönliche Ansprechpartner für die Betreuung zur Verfügung.

Alle Tochtergesellschaften der EB sind in Deutschland tätig. Die EB-SIM, die EB-KS und die EB Consult bedienen darüber hinaus auch den österreichischen Markt. Die EB-SIM ist zusätzlich in der Schweiz tätig (D-A-CH-Raum).

GRI 102-7 Größenordnung der Organisation

Die nachfolgende Tabelle umfasst die EB-Gruppe und die Evangelische Bank.

2021EB-Gruppe
Evangelische Bank
Gesamtanzahl der Mitarbeiter:innen602438
Gesamtanzahl der Betriebsstätten2112
Nettoumsatz205.096.420,35 Euro156.652.035,45 Euro
Bilanzsumme8.487.149.488,81 Euro8.481.555.924,69 Euro
Eigenkapital329.641.542,05 Euro
Inkl. Fonds Bankenrisiken:
521.776.542,05 Euro
329.863.896,10 Euro
Inkl. Fonds Bankenrisiken:
521.998.896,10 Euro
Fremdkapital (inkl. RSt, RAP)7.965.372.946,76 Euro7.959.557.028,59 Euro
Gesamtkapitalisierung521.776.542,05 Euro521.998.896,10 Euro
Anzahl der angebotenen Produkte/173

GRI 102-8 Informationen über Angestellte und andere Mitarbeiter:innen

Für die Erhebung der Personaldaten nutzt die EB das Personalmanagementsystem Perbit. Dieses System wird monatlich über eine Schnittstelle zur Abrechnungssoftware aktualisiert.

Die Personaldaten wurden im Personalmanagement für diesen Bericht aufbereitet und beziehen sich entweder auf das Gesamtjahr 2021 oder auf den Stichtag 31. Dezember 2021. Weitere Details finden sich bei den Kernindikatoren.

2021
EB-Gruppe
Evangelische Bank

Gesamtanzahl der Mitarbeiter:innen


601


438


Gesamtanzahl der männlichen Mitarbeiter nach Arbeitsvertrag


329


244


davon unbefristet


288


220


davon befristet


41


24


Gesamtanzahl der weiblichen Mitarbeiterinnen nach Arbeitsvertrag


272


194


davon unbefristet


251


183


davon befristet


21


11


Gesamtanzahl der männlichen Mitarbeiter


329


232


davon Vollzeit


293


232


davon Teilzeit


36


12


Gesamtanzahl der weiblichen Mitarbeiterinnen


272


194


davon Vollzeit


174


135


davon Teilzeit


98


59


An dieser Stelle wird auf die Aufschlüsselung nach Region – bisher Nord, Mitte, Süd – für die EB-Gruppe und EB verzichtet, da dies aufgrund der überwiegenden Tätigkeit in Deutschland keine Relevanz hat.

Die geschäftlichen Aktivitäten werden von den Stammkräften der Bank durchgeführt. Externe Mitarbeiter:innen setzt die Bank in keinem erheblichen Maße und nur im Rahmen des Spitzenausgleichs ein. Saisonale Schwankungen treten in der EB nicht auf.

GRI 102-9 Beschreibung der Lieferkette der Organisation, einschließlich ihrer Hauptelemente und wie diese in Beziehung zu den Aktivitäten, primären Marken, Produkten und Dienstleistungen der Organisation stehen

Die EB hat bereits seit 2011 nachhaltige Mindeststandards für ihre Einkaufsprozesse definiert. Diese hat die EB im Jahr 2015 in einer Beschaffungsordnung zusammengefasst. In dieser Beschaffungsordnung ist u.a. festgelegt, dass ökologische und soziale Kriterien beim Einkauf von Produkten berücksichtigt werden müssen. Beispielsweise sind solche Produkte zu bevorzugen, die langlebig und reparaturfreundlich sind. Oder es sollten Produkte mit einem Umweltzertifikat wie der „Blaue Engel“ oder das „Fair-Trade“-Siegel vorrangig ausgewählt werden.

Die Tochtergesellschaften, EB-KS, EB Consult, EB-RE und EB-SIM, nutzen zur Bestellung von Waren das gleiche System wie die EB. Aus diesem Grund übernehmen die Tochtergesellschaften die Mindeststandards der EB für die Beschaffung.

Neben der Beschaffungsordnung, die u.a. nachhaltige Kriterien für den Einkauf von Produkten festlegt, ergänzt seit 2017 ein Dienstleisterkodex den Rahmen für das gesamte nachhaltige Beschaffungsmanagement und die Zusammenarbeit mit Vertragspartnern.

Mit der Anerkennung des Dienstleisterkodex verpflichten sich die Vertragspartner der EB, die ökologischen und sozial-ethischen Standards der Bank sowie die Prinzipien des UN Global Compacts einzuhalten. Dazu zählen u.a. in der ökologischen Verantwortung die Erfüllung von geltenden Umweltanforderungen oder die Optimierung des Verbrauchs von natürlichen Ressourcen. Im Rahmen der sozialen Verantwortung verpflichten sich die Dienstleister der EB, dass beispielsweise Löhne und Gehälter den geltenden Gesetzen oder Standards entsprechen oder den Mitarbeitenden das Recht auf Versammlungsfreiheit gewährt wird.

Die Inhalte des Dienstleisterkodex sind auf der Homepage der EB in ihrer jeweils gültigen Fassung veröffentlicht.

Seit der Einführung der „Engagement-Strategie“ im Jahr 2019 werden regelmäßig strukturierte Dialoge mit für die EB und EB-SIM relevanten Gruppen geführt, die auch Dienstleister umfassen können. Entsprechend der Zielsetzung der Engagement-Strategie, die Wirtschaft bei der Transformation hin zu einer klimaverträglichen, ressourcenschonenden und sozialeren Wirtschaftsweise zu begleiten, und mit Blick auf die Klimastrategie sollen auch Dienstleister umfassender bei den Nachhaltigkeitsaktivitäten der EB berücksichtigt werden.

Ziel der EB ist es, dass alle neuen Vertragspartner den Dienstleisterkodex anerkennen oder einen vergleichbaren eigenen Code-of-Conduct (Verhaltenskodex) vorweisen können. Durch einen aktiven Dialog forciert sie eine Steigerung der Akzeptanz des Dienstleisterkodex, um damit selbst zur Steigerung von Transparenz und Ressourceneffizienz beitragen zu können. Mit Hilfe von Dienstleisterbefragungen plausibilisiert die EB die Einhaltung des Dienstleisterkodex bzw. deren Äquivalente. Für 2022 ist die nächste Dienstleisterbefragung vorgesehen.

Bei der Mehrheit der Tochtergesellschaften wird bereits ebenfalls ein Dienstleisterkodex eingesetzt, der dem Dienstleisterkodex der EB inhaltlich voll entspricht. Im Zuge der sukzessiven Implementierung der Nachhaltigkeitsgrundsätze ist bei allen Unternehmen der EB-Gruppe beabsichtigt, dass alle relevanten Nachhaltigkeitsvereinbarungen und -erklärungen auch von den Tochtergesellschaften adaptiert werden. Zu diesen Standards gehört auch der Dienstleisterkodex.

Darüber hinaus wurden innerhalb der EB 2021 erste Strukturen für die Weiterentwicklung des Dienstleistermanagements vorbereitet. In den kommenden Nachhaltigkeitsberichten werden wir über weitere Entwicklungen bzw. Ergebnisse berichten.

102-10 Änderungen des Standorts bzw. Änderungen der Betriebsstätten, einschließlich Eröffnungen, Schließungen und Erweiterungen

Im Berichtsjahr 2021 kam es zu keinen signifikanten Änderungen bezüglich der Größe, der Struktur, der Eigentumsverhältnisse oder der Lieferkette der EB-Gruppe.

Bedeutsame Änderungen hinsichtlich der Größe, Struktur oder Eigentumsverhältnisse sind im Berichtsjahr nicht zu verzeichnen

GRI 102-11 Ob und wie die Organisation den Vorsorgeansatz oder das Vorsorgeprinzip anwendet

Die Nachhaltigkeitsgrundsätze der EB sind ein integraler Bestandteil der Unternehmensgrundsätze und somit Handlungsmaxime für die EB-Gruppe. Darüber hinaus bekennt sich die EB ausdrücklich zu den zehn Prinzipien des UN Global Compacts, wobei das Prinzip 7 besagt, dass die Unternehmen im Umgang mit Umweltproblemen dem Vorsorgeprinzip folgen sollen. Dem trägt die EB umfänglich Rechnung, indem sie den Vorsorgeansatz der Vereinten Nationen in die Geschäftssteuerung und das Risikomanagement überträgt. Beispielsweise ermittelt die EB durch das Sustainability Risk Management Projekt (SRM) die Bedeutung von Nachhaltigkeitsrisiken für die Entwicklung der EB-Gruppe und ihres Geschäftsmodells, um negative ökologische Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit zu reduzieren oder zu vermeiden.

Des Weiteren achtet die EB darauf, das Vorsorgeprinzip auch im Sinne der Ressourcenvorsorge zu erfüllen, indem sie durch die im Jahr 2015 etablierte Beschaffungsordnung vor allem soziale und ökologische Kriterien beim Einkauf ihrer Produkte berücksichtigt und somit ressourcenschonend agiert (GRI 102-9). Sowohl aufgrund der Maßnahmen zur Risiko- als auch zur Ressourcenvorsorge sowie aufgrund ihres nachhaltigen Geschäftsmodells geht die Evangelische Bank davon aus, dass ihr mit dem Vorsorgeansatz beschriebenes Risiko, wesentlich zu irreversiblen Umweltschäden beizutragen, sehr gering ist.

Gleichwohl ist sich die EB-Gruppe bewusst, dass zukünftige klimatische und umweltbezogene Veränderungen durchaus Auswirkungen auf ihre Geschäftsmodelle oder umgekehrt die Bankaktivitäten verstärkt positive wie auch unter Umständen negative Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima haben könnten. Politik, Gesellschaft und Wirtschaft befinden sich in einer Transformation hin zu einer nachhaltigeren und klimaresilienten Zukunft. Neueste wissenschaftliche wie auch politische und regulatorische Entwicklungen fließen deshalb fortlaufend in strategische Entscheidungsprozesse ein.

Zudem verabschiedete die EB-Gruppe im Jahr 2020 eine Klimastrategie. Diese sieht insbesondere auch Ziele und Maßnahmen für einen systematischen Umgang mit Risiken und Chancen des Klimawandels in allen Bereichen der EB-Gruppe vor. Seit 2021 werden diese sukzessive umgesetzt. Dadurch stellt die EB-Gruppe sicher, dass potenzielle negative Auswirkungen, die sich insbesondere aus dem Klimawandel ergeben, frühzeitig erkannt und eingedämmt werden können. Als eine Maßnahme der Klimastrategie wurde beispielsweise 2020 angefangen, die Kreditvergabegrundsätze zu überarbeiten. Die verschärften Kriterien werden voraussichtlich bis Mitte 2022 veröffentlicht.

Des Weiteren sieht die EB-Gruppe eine wichtige Anwendung des o.g. Vorsorgeansatzes auch in der aktiven Umsetzung ihrer im September 2019 veröffentlichten Engagement-Strategie. Dies bedeutet für die EB-Gruppe, dass sie ihre Einflussmöglichkeiten nutzt und mit Unternehmen, in die sie investiert oder investieren will, in den Dialog tritt. Auf diese Weise fördert die EB-Gruppe kontinuierlich eine nachhaltige Entwicklung und sensibilisiert für eine notwendige Veränderung hin zu einer klimaverträglichen, ressourcenschonenden und sozialen Wirtschaft.

Nähere Ausführungen zu den Kreditvergabegrundsätzen und den Engagement-Aktivitäten sind im Kapitel Ökonomische Verantwortung zu finden.

GRI 102-12 Liste der extern entwickelten ökonomischen, ökologischen und sozialen Vereinbarungen, Prinzipien oder andere Initiativen, denen sich die Organisation angeschlossen hat oder die von ihr unterstützt werden

Die Evangelische Bank allein oder die EB und EB-SIM zusammen sind Mitglieder, Partner, Unterstützer bzw. Unterzeichner der folgenden Initiativen und Organisationen:

AKI Logo

Arbeitskreis Kirchlicher Investoren (AKI)

Der Arbeitskreis Kirchlicher Investoren (AKI) wurde im Jahr 2008 ins Leben gerufen, um angesichts der Finanzkrise klare Leitlinien für ethisch-nachhaltiges, verantwortungsvolles Investieren von kirchlichen Institutionen zu fixieren. Die EB und ihre Vorgängerinstitute haben sich in diesem wertebasierten Netzwerk von Beginn an eingebracht. Zu den langjährigen Partnern zählen neben der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und den evangelischen Landeskirchen insbesondere kirchliche Versorgungswerke und Pensionskassen für Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Einrichtungen und Werke der Diakonie. Bis heute richtungsweisend ist der in intensiver Netzwerkdebatte erarbeitete „Leitfaden für ethisch-nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche“. Dieser Leitfaden hat sich weit über kirchliche Einrichtungen hinaus zu einem unentbehrlichen Ratgeber für die nachhaltige Geldanlage entwickelt und zählt zu den erfolgreichsten EKD-Publikationen. Die EB ist seit Oktober 2020 im erweiterten Vorstand des AKIs vertreten.

Bundesinitiative Impact Investing: Positive Wirkung stärken und fördern

Die Partner der Bundesinitiative Impact Investment, zu denen seit 2021 auch die EB-SIM zählt, beabsichtigen gemeinsam, ein Impact-Investing-Ökosystem in Deutschland aufzubauen. Mit diesem soll zusätzliches Kapital zur Bewältigung sozialer und ökologischer Herausforderungen eingesetzt werden können. Die Initiative möchte unter anderem zur Verbreitung des Impact-Investing-Ansatzes oder zur Stärkung und Förderung der Zusammenarbeit verschiedener Akteure im Impact Investing beitragen. Darüber hinaus sollen auch einheitliche Methoden und Standards zur Wirkungsmessung weiterentwickelt werden.

ducah Logo

DUCAH: Digitalisierung in der Pflege

Das Digital Urban Center for Aging & Health (DUCAH) arbeitet für digitales urbanes Altern & Gesundheit: für gesunde Bürger:innen in resilienten Städten mit digitaler Unterstützung. Die EB ist Partner des DUCAH und seit dem 01.04.2021 auch Mitglied des Gründerforums.

Das DUCAH ist eine Initiative der Stiftung Internet und Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und dem Einstein Center Digital Future (ECDF). Als Mitglied des Gründungsforums des DUCAH kann die Evangelische Bank einen weiteren Beitrag leisten, die Gesundheits- und Sozialwirtschaft aktiv bei den nächsten Schritten in Richtung Digitalisierung insbesondere in der Pflege zu unterstützen. In den Räumlichkeiten der Change Hub GmbH finden die Workshops des DUCAHs statt.

DFVA-Logo

DVFA: Kommission Sustainable Investing

Der Verein DVFA ist die Standesorganisation aller Investment Professionals in den deutschen Finanz- und Kapitalmärkten. Der DVFA hat im Jahr 2018 die Kommission „Sustainable Investing“ einberufen, die sich mit der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstandards, deren Wirkung und ihrer Messbarkeit beschäftigt. Die unabhängige Expertengruppe setzt sich aus Vertreter:innen von Investoren, Research-Unternehmen, Datenprovidern und Vertretern der allgemeinen Investment-Praxis zusammen. Die EB ist Mitglied im DVFA und der Kommission „Sustainable Investing“.

Fair Finance Logo

Fair Finance Network: Engagement für ein faires und nachhaltiges Finanzwesen

Das Fair Finance Network ist ein 2014 vollzogener Zusammenschluss von Nachhaltigkeitsbanken, um am Finanzplatz Frankfurt am Main gezielt die Aufmerksamkeit auf Nachhaltigkeit im Finanzwesen zu lenken. Die Evangelische Bank unterstützt diese Initiative von Beginn an. Bereits zum achten Mal fand im Jahr 2021 die Fair Finance Week Frankfurt statt.

fng logo

Das FNG: Austauschplattform für nachhaltige Finanzakteure

Das Forum Nachhaltige Geldanlage (FNG) ist eine als Verein organisierte Plattform, die dem Austausch, der Themenvertiefung und der Weiterbildung im Hinblick auf nachhaltige Investments dient. Als eine seit vielen Jahren etablierte Institution bietet das FNG einen wichtigen Kommunikationsort für zahlreiche nachhaltig ausgerichtete Unternehmen und Institutionen. Die EB bzw. ihr Vorgängerinstitut ist seit 2009 ein aktives Mitglied in diesem Netzwerk. Die EB-SIM zählt auch zu den Mitgliedern des Vereins. Das FNG führt regelmäßig Informations- und Diskussionsveranstaltungen durch und veröffentlicht themenbezogene Publikationen sowie den FNG-Newsletter. Die EB ist seit 2019 als Beisitzerin im Vorstand des FNG vertreten.

PCAF Logo

PCAF: Partnership for Carbon Accounting Financials

Im Februar 2021 trat die EB als drittes deutsches Kreditinstitut der Partnership for Carbon Accounting Financial (PCAF) bei. PCAF ist eine seit 2019 aktive global tätige Brancheninitiative zur Standardisierung der Messung und Offenlegung von Treibhausgasemissionen für den Finanzsektor. Mehr als 170 Banken und Investoren aus Nordamerika, Lateinamerika, Europa, Afrika und aus dem asiatisch-pazifischen Raum arbeiten im Rahmen von PCAF zusammen. PCAF hat unter anderem den im November 2020 veröffentlichten „Global GHG Accounting & Reporting Standard for the Financial Industry“ zur Messung und Offenlegung der Treibhausgasemissionen für diverse Anlageklassen entwickelt. Die Standards und Methoden werden kontinuierlich weiterentwickelt.

pri logo

PRI: Orientierungsraster für nachhaltiges Investieren

Die Principles for Responsible Investment, PRI, gelten als wichtige weltweit anerkannte Selbstverpflichtung nachhaltiger Finanzmarktteilnehmer. Ein Vorgängerinstitut der EB ist diesem globalen Netzwerk von Unternehmen, Verbänden und Institutionen bereits 2012 beigetreten. Die Investoreninitiative in Partnerschaft mit der UNEP Finance Initiative und dem UN Global Compact hat sechs Prinzipien definiert, zu deren Einhaltung bzw. Umsetzung sich die Unterzeichner der PRI verpflichten. Dazu gehört es beispielsweise, grundlegende Standards hinsichtlich des Umweltschutzes sowie der Menschen- und Arbeitnehmerrechte bei Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen. Die EB erstellt ein jährliches Reporting des eigenen Engagements für verantwortungsvolle Investitionsentscheidungen und Finanzprodukte und nimmt an den Netzwerktreffen von PRI Deutschland teil.

UN Global Compact: Netzwerk für eine gerechte Globalisierung

Die EB ist seit 2018 Unterzeichnerin des UN Global Compact Netzwerks, der weltweit größten Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Die weltweit über 19.000 Unterzeichner unterstützen und leisten aktive Beiträge für eine inklusive, nachhaltige Weltwirtschaft. Das Ziel des UN Global Compact ist, branchen- und länderübergreifend an der gemeinsamen Ausgestaltung einer gerechten Globalisierung zu arbeiten. Die Unterzeichner versichern, die Nachhaltigkeitsziele der UN konsequent zu verfolgen und zehn universelle Prinzipien in ihrem unternehmerischen Handeln zu achten. Dies umfasst die Themen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsprävention.

GRI 102-13 Liste der wichtigsten Mitgliedschaften in Industrie‐/Wirtschafts‐ oder anderen Verbänden und nationalen oder internationalen Interessenvertretungsorganisationen

Neben den bereits unter 102-12 genannten externen Initiativen sind einzelne oder mehrere Gesellschaften der EB-Gruppe im Berichtsjahr unter anderem aktives Mitglied in folgenden Verbänden, Vereinen und Interessengruppen:

  • Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V., Düsseldorf
  • Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V., Berlin
  • Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) und BVR Institutssicherung GmbH, Berlin
  • Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V., Berlin
  • Südwind e.V. – Institut für Ökonomie und Ökumene, Bonn
  • Zwirn – Zentrum für wissenschaftliches, interdisziplinäres Risikomanagement und Nachhaltigkeit, Wolfenbüttel
  • Bundesverband Alternative Investments e.V. (BAI), Frankfurt am Main
  • Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (BVI), Frankfurt am Main
  • Freunde des WZB e.V. (Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin), Berlin
  • Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V. (SEND e.V.), Berlin
Menü