GRI 103 – Managementansatz

Das Nachhaltigkeitsmanagement hat seine Wurzeln im Leitbild der Evangelischen Bank und der damit verbundenen Klarheit von Vision, Mission und der Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft. Der Managementansatz bezieht sich auf den gesamten Bericht und gilt für alle unter GRI 102-55 definierten themenspezifischen GRIs. Bei den themenspezifischen GRIs werden teilweise weitere Informationen zum Managementansatz offengelegt, um das Verständnis über die Auswirkungen zu schärfen und transparent zu gestalten.

Unternehmensleitbild

Das Unternehmensleitbild der EB (vgl. GRI 102-16) zeigt deutlich auf, dass das unternehmerische Handeln auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit beruht. Die Ausgewogenheit zwischen Ökonomie, Ökologie und Sozial-Ethischem sichert den langfristigen Erfolg der EB und damit ihre Zukunftsfähigkeit.

Alle Handlungen und Entscheidungen des Vorstandes, der Führungskräfte und aller Mitarbeiter:innen der EB gehen auf die Grundsätze und das Werteverständnis des Unternehmensleitbildes zurück.

Nachhaltigkeitsgrundsätze

Basierend auf der Vision, der Mission sowie dem Leitbild der Bank hat die EB ihre Nachhaltigkeitsgrundsätze entwickelt, die insgesamt zwölf strategische Nachhaltigkeitsziele umfassen. Sie sind ein integraler Bestandteil der Unternehmensgrundsätze und damit des Geschäftsmodells der EB. Durch diese konsistente Einbeziehung ist gewährleistet, dass Nachhaltigkeit ein originärer Teil des Unternehmenszwecks ist. Die strategischen Nachhaltigkeitsziele reichen aktuell bis in das Jahr 2025 hinein und werden mithilfe des Konzepts der Sustainability Balanced Scorecard (SBSC) umgesetzt. Die integrierte SBSC umfasst dabei die nachhaltigkeitsrelevanten Ziele, Messgrößen und Maßnahmen. Sie ist ins Zielsystem der Bank auf Basis der klassischen vier Balanced Scorecard-Dimensionen eingebettet:

  • Kund:innen,
  • Mitarbeiter:innen,
  • Finanzen,
  • Prozesse

Das Nachhaltigkeitsprogramm 2021+ nach EMASplus ist bis 2023 ausgelegt.

Für die Festlegung der strategischen Ausrichtung der EB ist der Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat verantwortlich. Die Nachhaltigkeitsgrundsätze legt der Vorstand fest. Innerhalb der EB-Gruppe ist der Nachhaltigkeitsrat die zentrale Instanz für das Nachhaltigkeitsmanagement und gewährleistet als Entscheidungsgremium die strategische Implementierung der Nachhaltigkeit. Der Nachhaltigkeitsrat setzt sich aus den Mitgliedern des Vorstands, der Direktionsleitung „Strategie & Nachhaltigkeit“, einem Vertreter des Gesamtbetriebsrates, den Leitern der vier Arbeitskreise Betriebsökologie & Beschaffung, Mitarbeiter & Soziales, Sustainable Finance (Arbeitsteams Kapitalanlage und Kredit) und Vertrieb sowie der Geschäftsleitung der Tochtergesellschaften zusammen. Für die operative Umsetzung der Nachhaltigkeitsgrundsätze ist die Abteilung „CSR & Sustainable Finance“ innerhalb der Direktion „Strategie & Nachhaltigkeit“ verantwortlich.

Managementzyklus

Auf- / Ausbau des Managementsystems

Der Managementzyklus für die Nachhaltigkeitsgrundsätze setzt sich aus den Elementen

  • Analyse
  • Konzeption
  • Umsetzung und
  • Steuerung zusammen.

Die klassischen Managementansätze erweitert die EB für die Nachhaltigkeitsgrundsätze um verschiedene ökologische, ökonomische und soziale Aspekte. Bei der Umsetzung ihres Nachhaltigkeitsmanagements wird die EB durch das integrierte System EMASplus unterstützt. EMASplus basiert auf dem bewährten europäischen EMAS-System (Eco-Management and Audit Scheme) und erweitert das klassische Umwelt- und Qualitätsmanagement um soziale und ökonomische Aspekte hin zu einem integrierten, ganzheitlichen Nachhaltigkeitsmanagementsystem.

Element: Analyse

Um die Nachhaltigkeitsgrundsätze stringent umsetzen zu können, nutzt die EB das Konzept der Sustainability Balanced Scorecard (SBSC), die erstmalig im Jahr 2015 erstellt wurde. Ziel dieser Vorgehensweise ist die Integration der drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Sozial-Ethik – in das ganzheitliche Management- und Zielsystem. Als Teil des ganzheitlichen Systems umfasst die integrierte SBSC alle nachhaltigkeitsrelevanten strategischen Ziele, Messgrößen und Maßnahmen.

Element: Konzeption

Aus den Nachhaltigkeitsgrundsätzen leitet sich das operative Nachhaltigkeitsprogramm ab. Dieses erstellet die EB auf Basis einer SWOT-Analyse und einer Wesentlichkeitsanalyse. In dieses Programm fließen auch externe Standards ein.

Das Nachhaltigkeitsprogramm enthält pro Perspektive die jeweiligen strategischen Ziele, Messgrößen und Zielwerte. Die operativen Maßnahmen und Aktivitäten werden mit Zeitplänen und klaren Zuständigkeiten versehen.

Element: Umsetzung

Der Nachhaltigkeitsrat ist ein Entscheidungsgremium für nachhaltige Themen. Der Nachhaltigkeitsrat tagt zweimal jährlich und überprüft die ökonomischen, ökologischen und sozial-ethischen Fortschritte der Bank sowie den Integrationsstand des Nachhaltigkeitsprogramms. Die jeweiligen Arbeitskreise befassen sich intensiv mit der Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitsthemen und bereiten Entscheidungen für den Nachhaltigkeitsrat vor.

Element: Steuerung

Die EB hat im Rahmen des Managements zahlreiche Instrumente einschließlich eines umfassenden Managementinformationssystems sowie eines Berichtswesens implementiert, um die Bank nachhaltig steuern zu können. Das Managementinformationssystem umfasst die Überwachung des gesamten Zielsystems der Bank einschließlich der Messgrößen und Aktivitäten des strategischen Nachhaltigkeitsmanagements.

Nachhaltigkeitsprüfungen

Bei der Implementierung des EMASplus-Systems im Jahr 2011 fand erstmals eine umfassende Bestandsaufnahme im Sinne der EMASplus-relevanten Kennzahlen statt. Seitdem führt die EB mindestens einmal jährlich eine Erhebung der nachhaltigkeitsrelevanten Kennzahlen, die Bewertung von Veränderungen des vergangenen Geschäftsjahres und der Anforderungen an die Berichterstattung oder in Bezug auf die EMASplus-Zertifizierung durch.

Zur Datenerhebung: Seit 2014 sind alle Standorte der EB in das EMASplus-System integriert. Am Umweltmanagementsystem EMAS selbst nehmen die Standorte Kassel und Kiel teil. Die Tochtergesellschaften, die in Kassel ansässig sind, binden wir seit 2017 verstärkt in das System mit ein. Seit dem Geschäftsjahr 2019 erfolgt die Erfassung der Daten für alle Gesellschaften der EB-Gruppe. Die Datenbasis ist zum Teil noch nicht vollständig. Gleichwohl ist erkennbar, dass sich durch die Notwendigkeit der Berichterstattung sowohl das Wissen, die Datenbasis und -qualität als auch das Engagement der Beteiligten verbessert.

Für die regelmäßigen Überprüfungen innerhalb der EB-Gruppe spielen auch externe Ratings eine Rolle. Die Bewertung externer Nachhaltigkeitsrating-Agenturen oder Initiativen gibt der EB zusätzlich eine objektive Einschätzung darüber, ob auch „von außen“ die erreichten Fortschritte positiv beurteilt werden.

Audits und Management Review

Ein wesentlicher Aspekt des Managementansatzes ist die regelmäßige kritische interne und externe Prüfung der vorhandenen Prozessabläufe und Systemstrukturen, der internen Dokumentation sowie der Berichterstattung. Da die Bank selbst und auch die Stakeholder stets neuen Veränderungen begegnen und sich somit auf neue Herausforderungen einstellen müssen, setzt sie sich stetig objektiv mit dem aktuellen Status quo auseinander und entwickelt diesen zukunftsfähig weiter. Die EB stellt sich rechtzeitig auf aktuelle Entwicklungen ein und will Ihre Vorreiterstellung im nachhaltigen Finanzwesen manifestieren und weiter ausbauen. Daher werden regelmäßig interne Ideen und Empfehlungen zur Verbesserung des Managementsystems diskutieret und bei entsprechender positiver Bewertung in das System integriert.

Aufgrund der zunehmenden Komplexität von nachhaltigen Fragestellungen hat die EB 2020 ein grunderneuertes Beiratskonzept entworfen und mit den konstituierenden Sitzungen der Fachbeiräte, u. a. einen Nachhaltigkeitsbeirat, im Juni 2021 ins Leben gerufen. Die EB sorgt auf diese Weise für einen regelmäßigen fachlichen Austausch mit renommierten Experten aus Diakonie, Nichtregierungsorganisationen, Politik und Wissenschaft. Die Professorin für Banking & Finance an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Christina Evelines Bannier, wurde zur Sprecherin des Nachhaltigkeitsbeirates gewählt.

Das jeweils geltende Nachhaltigkeitsprogramm überprüft die EB mindestens jährlich auf den Grad der Zielerreichung und erörtert es ausführlich im Nachhaltigkeitsrat. Aufbauend auf dem Nachhaltigkeitsprogramm bis 2020 und unter Hinzuziehung der Gesamtbankziele wurde 2020 ein neues Nachhaltigkeitsprogramm erarbeitet (vgl. GRI 102-47), welches seit Ende 2020 umgesetzt wird.

Im Rahmen eines Strategie-Dialogs überprüft und passt die EB das Zielsystem jährlich an. An diesem Dialog sind neben allen Mitgliedern des Vorstands, die Leiter:innen der Direktionen sowie der Aufsichtsrat beteiligt. Darauf aufbauend werden die Ziele der Nachhaltigkeitsgrundsätze regelmäßig erweitern und angepasst.

Nachhaltigkeitsbericht

In mehreren Workshops hat ein Expertenteam die wesentlichen Themen und Kriterien für die Berichtsinhalte im Rahmen einer SWOT-Analyse und Wesentlichkeitsanalyse erarbeitet. Bei der Entscheidung zur Wesentlichkeit der Inhalte, zum notwendigen Detaillierungsgrad der Indikatoren und zur Überprüfung der Angaben durch externe Dritte, orientiert sich die Bank insbesondere an den Interessen der Stakeholder.

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